Baufortschritt Ende 2025
Guter Sanierungsfortschritt
Die Sanierung des Solothurner Stadtmistes schreitet sichtbar voran. Die beiden Deponien Unterhof und Spitelfeld sind nahezu zur Hälfte saniert. Trotz den verschiedenen Herausforderungen, die während der Sanierungsarbeiten aufgetaucht sind, liegen die Arbeiten noch immer im ursprünglich angenommenen Zeitplan. Die geplante Fertigstellung der Sanierung bis ins Jahr 2028 ist nach wie vor realistisch. Die sanierten Bereiche auf dem Spitelfeld werden schrittweise mit sauberem Aushubmaterial verfüllt und für die spätere landwirtschaftliche Nachfolgenutzung rekultiviert. Aktuell limitierend für den Rekultivierungsfortschritt ist die Verfügbarkeit von geeignetem Bodenmaterial aus anderen, laufenden Baustellen in der näheren Umgebung.
Lösungen für den Umgang mit PFAS-Belastungen liegen vor
Aufgrund der nachgewiesenen PFAS in den jüngeren Deponiebereichen des Spitelfeldes und des Oberen Einschlages, müssen die Verfahren zur Behandlung des Aushubmaterials angepasst werden. Ziel ist es, die PFAS-Belastungen im Feinstmaterial (dem sogenannten Filterkuchen) zu konzentrieren und in den teilweise verwertbaren Produkten (Kiese, Sande) so weit wie möglich zu verringern. Umfangreiche Tests im Rahmen der Sanierung des Stadtmistes im Jahre 2024 haben gezeigt, dass die Behandlung des ausgehobenen und mit PFAS belasteten Materials technisch machbar ist.
Absatzkanäle für radiumhaltige Abfälle sind blockiert
Eine abschliessende Lösung für die Entsorgung der schwach radioaktiven Abfälle durch Radium 226 aus der Uhrenindustrie steht bislang noch aus. Die mehrheitlich aus der Uhrenindustrie stammenden Abfälle sind in der Deponie weiterverbreitet und diffuser verteilt, als man angenommen hat. Entsprechend entsteht eine beträchtliche Menge an Aushub, der potenziell belastet ist. Sämtliches ausgehobenes Material wird auf Radioaktivität untersucht. Radioaktive Punktquellen, wie zum Beispiel Behälter mit radiumhaltigen Leuchtmitteln für Zifferblätter, werden separat zwischengelagert und an die Sammelstelle des Bundes abgegeben. Sämtliche Funde werden dokumentiert und dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) gemeldet. Die Belastungen sind gering. Für die Bevölkerung besteht auch in der unmittelbaren Umgebung keine Gesundheitsgefährdung. Für Material mit Deponiequalität Typ E und geringer Aktivität ist gemäss geltender Gesetzgebung eine Ablagerung auf Deponien Typ E grundsätzlich möglich. Da bisher jedoch nicht ausreichend Deponien zur Verfügung stehen, die das schwach radioaktive Material anzunehmen, muss das Material innerhalb des Sanierungsperimeters zwischengelagert werden.
Aufwändigere Behandlung und teure Entsorgung führen zu erheblichen Mehrkosten
Das Aufbereiten des PFAS-haltigen Materials und der Umgang mit den schwach radioaktiven Abfällen ist aufwändig und reduziert die Kapazität der Abfallbehandlungsanlage. Die Entsorgung der Fraktionen nach der Behandlung auf dafür geeigneten Deponien ist schwieriger und kostenintensiver. Aufgrund von heute noch bestehenden rechtlichen Unsicherheiten bezüglich PFAS-Grenzwerte sind viele Deponiebetreiber nicht oder nur zu höheren Preisen bereit, das Material anzunehmen. Die Behandlung und die Entsorgung des belasteten Aushubs werden die Sanierung des Stadtmistes verteuern. Hinzu kommt die allgemeine Teuerung. Insgesamt werden sich die Kosten gemäss aktuellem Stand der gesetzlichen Rahmenbedingungen auf rund 200 Mio. Franken belaufen. 40 % der Kosten werden durch den Bund, rund 40 % durch den Kanton und rund 20 % durch die Stadt Solothurn getragen.